Gestern hat nach dem christlichen Glauben die 40-tägige Fastenzeit bis Ostern, begonnen.
Doch unabhängig vom Glauben, ist dies ein guter Zeitrahmen, um zu fasten. Generell eignet sich dafür das Ende der Winterzeit und der Übergang zum Frühjahr. Denn jetzt ist die Zeit, in der das Leben aus dem Winterschlaf erwacht.
Die Natur macht es uns wieder vor:
Es mag draußen zum Teil noch kalt und frostig sein, und doch ist diese Winterzeit in den ersten Monaten des Jahres eine andere wie die Winterzeit vor Weihnachten. Nun wird es draußen mit jedem Tag heller, die Vögel singen wieder mehr, wir spüren die Kräfte, die nun im Inneren arbeiten und die Sonne wärmt schon unsere Gesichter.
In dieser Zeit tut es gut, uns zu reinigen und vorzubereiten für die Lebensgeister, die jetzt auch in uns immer munterer werden. Und dazu eignet es sich zu fasten.
Fasten bedeutet zunächst einmal Verzicht und fordert unsere Selbstdisziplin heraus. Es bedeutet von bestimmten Angewohnheiten Abstand zu nehmen, die für uns schon selbstverständlich geworden sind. Das ist nicht immer leicht und unsere bequeme Seite rät uns gerne davon ab.
Doch da, wo wir bewusst auf etwas verzichten, etwas sein lassen, sowie unsere eigene Bequemlichkeit und damit auch unsere selbst gemachten Grenzen fordern, entsteht auch etwas, nämlich Raum.
Wenn wir uns eine Zeit lang befreien von alten Gewohnheiten und Selbstverständlichkeiten, von dem, was wir “unbedingt” brauchen, haben wir die Chance, uns selbst neu zu entdecken. Es werden uns neue Perspektiven und Möglichkeiten bewusst, denn wir erkennen, was nicht alles doch ohne dieses bestimmte Moment möglich ist. Und was wir wirklich brauchen.
Außerdem schaffen wir damit auch Selbstrespekt. Denn wenn wir am Ende geschafft haben, was wir uns vorgenommen hatten – gerade wenn es herausfordernd ist – können wir uns stolz auf die Schulter klopfen: “Hey man*girl, you made it!”
Dabei tut es uns wohl, das Fasten nicht nur auf unsere körperliche Ebene zu beziehen, sondern auf uns als Ganzes, d. h. auch auf unseren Geist und unsere Seele.
So können wir zum Beispiel auf der körperlichen Ebene auf etwas Bestimmtes zu Essen verzichten, genauso aber auch die nächste 40 Tage jeden zweiten oder dritten Tag eine Sporteinheit festlegen.
Unserem Geist können wir eine Pause gönnen, indem wir versuchen achtsamer im Moment zu leben oder Social Media zu verkürzen bzw. es einmal ganz sein zu lassen.
Und unsere Seele unterstützen wir, indem wir beispielsweise den eigenen Kritiker mal auf Urlaub schicken. Denn es tut uns gut, wenn wir liebevoller zu uns selbst sind.
Doch genau betrachtet wird klar, dass sich die einzelnen Ebenen nur auf dem Papier trennen lassen.
Im Grunde wirken sich alle Maßnahmen auch auf alle Bereiche aus. Eben auf uns als Ganzes.
Ich habe mir für die kommenden 40 Tage beispielsweise Folgendes vorgenommen:
- “Körper”: keine Süßigkeiten, Chips und Co (aber mit drei Gutscheinen für ‘extreme’ Situationen) : Ich leide als Schokotigerin jetzt schon …
+ eine begleitete ayurvedische Detox Kur - “Geist”: die Achtsamkeit immer wieder auf den Moment lenken : Das kann mich in meiner momentanen Veränderungsphase nur unterstützen
- “Seele”: das Wort ‘muss’ aus meinem Wortschatz streichen : Den eigenen Druck nehmen, den ich mir so gerne selber mache
So viel ist sicher: Es wird herausfordernd. Doch ich habe nichts zu verlieren. Im Gegenteil.
Es für uns zu tun und dabei liebevoll, mitfühlend und v.a. humorvoll mit uns selbst umzugehen. Uns wieder neu zu entdecken und zu öffnen. So schwierig es zwischendrin auch sein mag, wir gewinnen mit Sicherheit dazu,
Und du?
Wie sieht dein Fastenplan aus?
Ich bin neugierig, hinterlasse mir gerne ein Kommentar!
Love,
Annika
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